Freitag, März 30, 2007

Er lebe hoch, der Bär soll leben

Wie weithin bekannt sein dürfte, entstehen ja sämtliche Vortex-Produkte in einem Andersraum, der zwischen Berlin, München und Münster oszilliert. Die magische Ausstrahlung dieser Kaverne der Kreativität hat bereits dazu geführt, dass das einst dorste Münster für die Leserschaft des Popmagazins "Intro" unverhofft auf Platz vier der hippen Städte 2006 gelandet ist - immerhin vor München und London. Weit weniger bekannt ist allerdings, dass sämtliche Vortex-Produkte in diesem Knotenpunkt der Kommunikation von einer verdammt großen Herde Affen zusammengeschrieben werden, die wie wahnsinnig auf Schreibmaschinen einhacken, bis wieder irgendwas mit Adepten und Avataren dabei rauskommt. Auf unsere Nachfrage, wie groß diese Herde Affen ganz genau sei, ließ die Verlagsleitung verlauten, sie sei "schon ziemlich groß" und Redakteur J.N. aus B. an der S. soll neulich morgen im SO36 nach ganz vielen Bier sogar herausgerutscht sein, es handle sich-so wörtlich- um einen "ganzen verfickten Sack voll Affen", weil, so der derangierte Digital-Bohemien weiter, "der ganze Scheiß ja sonst nie rechtzeitig fertig" würde. Bevor unser peinlich berührter Reporter ihn in ein Taxi schubsen konnte, soll noch zu hören gewesen sein, wer sich denn "sowas" auch sonst ausdenken solle, schließlich käme doch kein normaler Mensch auf "diesen ganzen Kram mit den Adepepten, außer Bert Rossini", aber der sei ja selbst mehr oder weniger ein...der Rest des Satzes ging gnädig im Gegröhle heimziehender gleichgeschlechtlich Liebender und arabischer Krawalljugendlicher in der O-Straße unter.

Ein Geheimnis, das aber vollends nur die Leserschaft dieses Blogs erahnen kann ist, dass die Redaktionsmitglieder des Vortex-Verlags in einem finstren quasi-ikonomantischen Ritual ihre Seelen mit jeweils mit einem Charakter aus dem Buch "Pu der Bär" verknüpft haben, dem sie Honig und kleine Mundvoll opfern, um sich ihrer Gunst zu versichern und sich ihnen schrittweise sogar anzuverwandeln. Während der schon erwähnte J.N. gelegntlich bereits scherzhaft als "der kleine Bursche mit den aufgeregten Ohren" bezeichnet wird und Schritt für Schritt jede Rechtschreibung verlernt, aber immer öfter nur mit einem Ringelschwänzchen bekleidet im Redaktionsgarten beobachtet wird, wo er - so wörtlich- "einen Wuschel gesehen hat, oder auch zwei, aber mindestens!" , ragt eine Gestalt einsam aus dem dorsten Münster in den Andersraum und das ist kein geringerer als der gewaltige Dirk Frerichmann.

Affen tippen nun mal nicht besonders sauber und jemand muß es dann wegmachen. Das macht Dirk. Zwar ist das gar nicht seine Aufgabe, aber er macht es trotzdem. Während andere (die hier ungenannt bleiben sollen) sich offenbar nur im Ferkelkostüm im Berlin Nachtleben herumsuhlen können oder mal wieder nach ihrem Schwanz suchen, wenn sie nicht gerade lauthals verkünden, dass "Tiger alles können, auch Deadlines fressen, die fressen sie am allerliebsten" - dann ist Dirk zur Stelle und sorgt dafür, dass die lieben Vortex-Kunden ein spielfertiges Produkt in den Händen halten.

Wer also in naher Zukunft die "Schnellschüsse" in den Händen hält, sollte eingedenk der von Andreas Melhorn für die deutsche "Postmoderne Magie" erdachten Cinemanten dem alten Superhelden-Spruch folgen, der da lautet "Danken Sie nicht mir - danke Sie IHM". Wenn es dafür nicht schon zu spät wäre, würde ich vorschlagen, das gesamte Impressum der "Schnellschüsse" zu löschen und einfach "Alles von Dirk" reinschreiben. Er ist auf der RPC in Münster zu erleben, wo man ihm kleine Geschenke in Form von Pralinenschachteln und Blumengebinden zukommen lassen kann. Man sollte dann daran denken, sich auch bei seiner fantastischen Freundin zu bedanken, die völlig unaufgefordert noch mal alle verbugten Texte korrigiert hat, damit die kleinen Affen auch weiterhin so putzig auf ihre Tastaturen einhacken können. Ich kenne sie gar nicht, aber wahrscheinlich ist sie wie Kaninchen , nur ohne das Angeben, also immer Plan und sagt, wo´s langgeht.

Singt Ho! Der Bär soll leben! / Es ist mir egal, ob Schnee oder Regen, / Meine Nase riecht Honig auf allen Wegen!/ Singt Ho! Leben soll Pu! / Er braucht einen kleinen Mundvoll ab und zu!

Den wollen wir ihm gerne zukommen lassen, in Form dankbarer Anerkennung und kleiner Geldgeschenke.

Montag, März 26, 2007

Beim Passionsspiel aufm Schnürsenkel ausgerutscht

So, wie war´s denn, das "Passionsspiel" auf dem Grofafo-Treffen? Gut, mit Einschränkungen. Für Story und Tschars siehe den früheren Eintrag zu diesem Thema. Weise war auf jeden Fall die Entscheidung, die Idee eines Semi-LARP Marke "Ausbruch" zu knicken, obwohl ein Mitspieler für die Rolle der als Kerl vekleideten Avatarin der Fliegenden Frau mit Militäroutfit und Pimp-Sonnenbrille anrückte und die Spielerin der Regisseurin sich wie verabredet mit den Hosen große Mühe gegeben hatte.

Erster Stolperstein war die Teilnehmeranzahl. Bei diesen Kammerspielszenarien für UA lebt ja alles davon, dass die Temperamente und Obsessionen gut zur Geltung kommen und die konträren Ziele der SC die Handlung vorantreiben. Andere Szenarien dieses Typs sind z.B. "Gen Himmel" aus den kommenden S² oder "Being Bundesaussenminister". Dafür waren wir hier schon zu viele, maximal möglich für dieses Szenario wären vier oder gerade noch fünf Leute, denke ich. Da aber alle wollten und kurz vor dem Spiel noch Verwirrung herrschte, wer denn nun noch an Bord wäre, saßen wir mit acht da. So nicht wieder. Zwar kamen alle auf ihre Kosten und zu irgend einer coolen Aktion, aber dichter wär´s mit weniger Leuten gewesen.

Zweitens: Der Dildo braucht mehr Handlungsfreiheit. War mir vorher ansatzweise klar und ich hatte versucht, das mit der Fertigkeit "Jedi Mind Tricks" zu kompensieren, mit der er andere manipulieren sollte. Einerseits hat sich das aber als ungenügende Kompensation dafür erwiesen, dass der betreffende Spieler ansonsten nur "Brummen&Elektrisieren 10%" konnte und andererseits führt gigantisches Würfelpech eben dazu, dass einem eine solche Psycho-Fertigkeit auch nix nützt. Der Spieler hatte zwar Spaß an seiner Rolle und wurde auch von den anderen kräftig durch Gelächer und Beifallsbekundungen belohnt ("ich möchte mich mal hier wegbrummen, bitte!"), aber hm. So rockt das noch nicht.

Zum Glück kam von einem der Spieler nach dem Szenario die grenzgeniale Idee, dem Dildo einen Wirtskörper zu geben, einen Statisten oder Kabelträger, den er bereits völlig übernommen hat. Er könnte diese Figur lenken und so mehr Bewegungsfreiheit haben....oder gar in ihr "nisten" (buargh!). Diese Idee stammt übrigens auch von Spielerseite, nämlich von der Pornomantin, die den hart errungenen Dildo zu guter Letzt einfach versteckte - in sich selbst. Verpatzte Würfe führten dazu, dass der theologische Berater am Set seine Weichei-Fähigkeit "Schwangerschaftsatmung" zum Einsatz bringen musste, bevor der Dreh fortgesetzt wurde.

Drittens: Die Bangs, mit denen ich die Handlung in Gang bringen wollte, liefen ganz gut. Zwei Polizisten tauchen am Set auf, die vom Rivalen des Mafiabosses den Tip bekommen haben, dass Minderjährige Darsteller am Drehort seien. Schwupps, lief der Rest wie von selbst. Wilde Schießerei, Dildos, die durch die Luft geworfen werden, improvisierte pornomantische Rituale, um den Dildo an sich zu binden, während draussen Regisseurin und Fliegende Frau die Bullen zu Brei schlagen, nachdem sie ihre Stresswürfe verpatzt haben und Mafiaschläger und Pornosternchen entdecken ihre Liebe, nachdem er ihr das Leben gerettet hat. So schön! Und der Dildo gewann, weil die Pornomantin kurz vom Abtreten in einem Akt wahrer Liebe das schwer verletzte Pornosternchen mit gutem Rat und erster Hilfe versorgte. Schnüff, schnüff.

Letzter kleiner Fehler: Die Pornomantin ist ungenügend eingebunden und kommt nicht recht ins Spiel. Klar, sie will den Dildo, aber so lustig intrigieren und druffhauen wie die anderen darf sie nicht. Rat fürs nächste Mal: Die weglassen und stattdessen den eilends improvisierten Theologiestudenten mit an Bord nehmen, der bei der Produktion dabei ist, weil er hofft, über das Medium Porno junge Menschen zu Gott zu bringen. ..und sowohl als Furcht- wie auch als Tugendimpuls "Frauen" hat. Klischee ick hör die trapsen, aber ein Brüller im Szenario mit vielen Möglichkeiten.

Dank an alle Mitspieler und Mitspielerinnen, die sich volle Kanne reingestürzt und die Handlung schön zum explodieren gebracht haben. Eure Ideen und euer konstruktives Feedback haben mir sehr weitergeholfen!

Und wer das jetzt auch spielen will: Einfach mit dem Plot/Charakterdingens von weiter unten und diesen Tipps hier selber machen. Oder natürlich warten, bis dieses Abenteuer zusammen mit dem "7. Ei", dem "Aussenminister" und "Ego/Shooter" als Kauf-pdf von Vortex kommt, nämlich noch im Laufe dieses Jahres. Dumdidum.

Mittwoch, März 21, 2007

Ich bin schon froh, dass es noch Wege gibt

Während Dirk fluchend über den vielen aufgespürten und nicht aufgespürten Fehlern in den Fahnen der "Schnellschüsse" hockt und ich immer noch leicht kränkelnd Pläne aufstelle, wie die Produktion der "Postmodernen Magie" möglich shmoof über die Bühne geht, hat Tim inzwischen die Druckerei kontaktiert. Verdächtig oft war in letzter Zeit der Stossseufzer in den Hallen der UA-Redaktion zu hören: "Bin ich froh, wenn das endlich gedruckt ist!"...gefolgt von dem Nachsatz "Beim nächsten Buch wird alles anders!".

Alles bedeutet in diesem Fall: Besser ganz zu Anfang checken, ob die Szenarien schon im Original Fehler aufweisen. Dann merkt man nicht erst auf der Zielgerade, dass gewisse Autoren der amerikanischen Originalausgane Schwachsinn verzapfen. Dass das Flugzeug in "Gen Himmel" in die falsche Richtung fliegt, ist ja schon ein alter Hut, dass aber die erste Klasse mal hier und mal dort ist, Pistolenkugeln plötzlich nachwachsen und sowieso mal eine Bordwand durchschlagen können und mal keinen Koffer, das ist neu. Merkt man nämlich erst, wenn man ein Karte macht und als guten Service für die Spieler probiert, die Bewegungen der Terroristen mal auf einen Blick zusammenzufassen.

Anders bedeutet auch: Fertig übersetzte Texte nicht ein Jahr lang auf diversen Festplatten rumschimmeln lassen und von 7 Leuten verschlimmbessern lassen.

Hätte man vorher wissen können? Ach, das wäre doch viel zu einfach gewesen...

Na, nächstes Mal machen wir´s uns einfacher. Bis ich wieder ganz auf dem Damm bin, hier ein paar Links zu einer zur Zeit tobenden Diskussion zum Thema "Was ist und was will UA".

UA - mögliche Core Storys

(Als Reakton darauf) Unknown Armies und Crunch?

Sowie

Actual Play: Bill Toge, den man als Hintergrund zu den anderen beiden Threads gut lesen kann, denn hier zeigen die verrückten Clausthaler, die unermüdlich als "Stiftung Rollenspieltest" unterwegs sind, wie UA as written vermutlich gedacht ist...und sie hatten Spaß, was sich dann auch in der Höchstnote ausdrückt. Danke Dom und Purzel!

Montag, März 19, 2007

You give me fever

Auch die UA-Redaktion erwischen gelegentlich "Viren", also jene Aurastörungen, die die Menschheit seit einem unaussprechlichen Ritual von Robert Koch heimsuchen. Ich liege flach und deshalb kommt das nächste reguläre Update hier erst im Lauf der Woche.

Wer bis dahin noch etwas lesen will, kann sich ja schon mal die Beschreibung meiner UA-Runde auf dem Grofafo-Treffen ansehen. Wer dort angemeldet ist, hat die Planung vielleicht mitverfolgt, alle anderen haben hoffentlich Spaß daran. Sobald ich wieder auf den Beinen bin, gibt es hier Kommentare zum Ablauf des Ganzen und natürlich Verbesserungsvorschläge, die sich aus dem Testspiel ergeben haben.

Passionsspiel

Eigentlich sollte es ein Kunstfilm werden: Kataklysma tobt seit Kunstschulzeiten durch die Performance-Art und Avantgarde-Film-Szene, und "Passionsspiel" sollte nach all den Blutorgien, öffentlichen Scheinhinrichtungen und Publikumsprovokationen ihr Meisterwerk werden. Jesu letzte Stunden als homoerotisches (die Jünger!) und provokantes (Maria! Maria Magdalena! Inzest! Huren!) sowie natürlich hochpolitisches (Besatzer im nahen Osten! Die Lanze des Legionärs als Penis! Kriege als männliches Revieverhalten!) Überkunstwerk werden. Ein feministischer Polit-Provo-Avantgarde-Porno!

Klingt schrecklich? Fanden die Geldgeber auch. Kataklysma sitzt mittlerweile auf einem Haufen Schulden, und spürt bereits den heissen Atem der Gläubiger im Nacken. In ihrer Not hat sie sich mit ziemlich zwielichtigen Leuten eingelassen. Der Boss der örtlichen Russenmafia hat ihr mit ein paar Scheinen ausgeholfen, stellt dafür aber auch Bedingungen. Erstens muss sein Lieblingshäschen Svetlana eine tragende Rolle übernehmen, zweitens ist sein Vertrauter Kuddel ständig am Set anwesend, und wacht darüber, dass -drittens- die Änderungswünsche am Drehbuch eingehalten werden: "Kein Schwuchtelkram mehr in meinem Film! Und Schluss mit dem ganzen Gelaber! Die Typen wollen drei Dinge sehen: Muschis, Muschis und noch mehr Muschis! Klar !?".

Während also Kataklysma mit Kuddel um jede Szene in dem nun "Passionate Games VI" betitelten Streifen streitet, ergreift Svetlana mal für den einen, mal für die andere Partei. Sie sieht das nämlich so: Sie hat einen Klassekörper, und der gehört in einen Klassefilm - nicht in irgend einen Bumsstreifen, klar? Das hier ist ihr Ticket zur Schauspielkarriere, und da will sie auch mal ganze Sätze mit Anspruch aufsagen, nicht nur rumstöhnen! Aber sie wird ja nie entdeckt, wenn sie nicht auch zeigt, was sie alles Hübsches hat, also muss man dieser Emanzenregisseurin auch mal klar machen, wie man Titten richtig ausleuchtet!

Klingt schrecklich? Das finden Kataklysma, Kuddel und Svetlana auch. Am schrecklichsten findet das alles aber Brigitte. Brigitte ist eine alte Weggefährtin von Kataklysma, die mittlerweile den Weg in den Untergrund gefunden hat, und bewusst dem Pfad der fliegenden Frau folgt. Ihre Kunst macht in grellen Farben auf die Unterdrückung von Frauen überall auf der Welt aufmerksam. Besonder bekannt geworden ist sie mit öffetnlichen Happenings (Playboy-Parties sprengen, Puddingattentat im Puff, Eva Hermman auf der Flughafentoilette überfallen und mit Fotos von Klitorisbeschneidungen konfrontieren), die sie auf Film aufnimmt, und später in die Programmkinos bringt. Etwas ähnliches plant sie auch hier: sie hat sich als Mann verkleidet, und als Kabelträger/Mädchen für alles eingeschlichen. Da sie in der kleinen Produktion auch beim Setaufbau hilft, ist sie damit in der perfekten Position, den heutigen letzten Drehtag zu sabotieren, und sowohl ihre alte Freundin, die sich dem chauvinistischen Kommerz verkauft hat zu massregeln, als auch ein neues Dokument der Befreiung zu schaffen, wenn sie das folgende Chaos auf Film bannt...von etwas mehr Macht in der Statosphäre ganz abgesehen.

Klingt kompliziert? Find ich auch.

Richtig kompliziert ist die ganze Chose aber für Maria Magdalena. Maria ist eine Priesterin der nackten Göttin, die sich als Darstellerin verdingt hat, um an einen speziellen Dildo ranzukommen, den SIE in einem ihrer Filme benutzt hat. In "Swallow my apple!", einer grob an die Paradiesgeschichte angelehnten Pornoklamotte aus den Anfangstagen IHRER Karriere ist das Ding wiederholt zum Einsatz gekommen. Danach wurde der gesamte Fundus verkauft und ist durch viele Hände und andere Körperstellen gegangen, bis er für ein paar Euro bei Kataklysma gelandet ist. Maria hat das rausgefunden, und hofft jetzt, erstens in der Rolle der Maria Magdalena mit dem Darsteller des Jesus genau die spezielle Szene mit eben diesem Dildo nachzustellen, und so eine ziemlich gewaltige magische Ladung einzufahren. Darüber hinaus hat sie bei ihren Nachfroschungen auch bemerkt, dass allen Produktionen, die mit dem Dildo gearbeitet haben, irgend ein Unglück zugestossen ist - Feuer, Sturm, Tod der Darsteller, usw. Sie vermutet, dass der Dildo noch irgend etwas besonderes an sich hat, und ein mächtiges Artefakt der Göttin ist. Wenn sie ihn aus der Produktion klauen kann, umso besser.

Klingt irgendiwe verrückt, aber auch lustig? Nicht, wenn du der Dildo bist. Bis zu jenem schicksalshaften Tag warst du nur ein unbelebtes Ding aus rosa Latex. Dann kam die Göttin, und es traf sich, dass sie just in dieser Szene mit dem Mann zusammen arbeitete, in den sie sich sofort verknallt hatte, als sie sich vor 20 Minuten am Set das erste Mal gesehen hatten. Die beiden haben vorher und nachher nie wieder ein Wort gewechselt, alles, was sie miteinander hatten, war diese Filmszene mit dir. Und die Göttin hatte das erste und einzige Mal in ihrer ganzen Karriere einen echten Orgasmus und ein Herz voller Liebe. Damals war sie noch nicht die Göttin, aber ein Flamme glomm bereits in ihr, von dem ein winziges Fünkchen auf dich übersprang. Seitdem hast du ein Bewusstsein - und ein Ziel: du möchtest noch einmal bei einem Spiel der wahren Liebe zum Einsatz kommen, denn du hoffst, dich dann mit der Göttin wieder vereinigen zu können, und diese alberne irdische Hülle abzustreifen. Dabei helfen dir ein paar Zauberkräfte rund um Liebe, Sex und Zärtlichkeit, die der Funke der Göttin in dir hinterlassen hat...

Mittwoch, März 14, 2007

Der dunkle Jäger im Strafraum

Schönster Fehler übrigens bei der ganzen Korrigiererei:

"Je weniger wir von seiner Geschichte erzählen, desto besser, zumal sein Beitrag sich auf [...] ein gelegentliches verstohlenes KICKERN beschränken würde."

Ich seh den dunkeln Jäger schon vor mir, wie er bei der Befragung durch den Psychologen vollschizophren vor sich hin kickert, der alte Partyschreck :).

Ich habe Stimmen gehört

Gestern schreibt mir Dirk etwas über seine Perspektive auf die Arbeit an den Schnellschüssen. Bevor ich ihn hier zu Wort kommen lasse, schnell noch die Durchsage, dass ich den Ausdruck der gesetzten Schnellschüsse jetzt durchgearbeitet habe und euch zwei vertauschte Bilder, eine falsche Karte und einen unverständlichen Bewegungsablauf erspart habe und ausserdem im Gegensatz zu Mr.Stolze eine Karte der USA besitze und sehen kann, wohin Flugzeuge fliegen...und ich weiß auch, dass bei einer 747 die First Class im Oberdeck ist und dass es irgendwie unlogisch ist, dass Sicherheitsgeschosse zwar angeblich unter ungünstigen Umständen die Bordwand durchschlagen können, aber keinen Koffer, mit dem sich eine Stewardess schützt. Naja, ich kann aber die Szenarien anderer Leute nur redigieren, nicht umschreiben. Und das merkt ja sowieso wieder keiner. Zusammen mit Klappentext, Vorowort und Impressum geht´s noch heute den Gestalter. Ha, Fluch der verschobenen VÖ-Termine, du wirst uns nicht kriegen! Will übrigens wer das neue Bilde von Karsten Schreurs sehen, dass wir für "Und leise wächst das Gras" bekommen haben? Demnächst dann Bericht von meiner UA-Runde auf dem Grofafo-Treffen und warum der Spieler des Dildos eigentlich einen Wirtskörper braucht.

However, hier kommt Dirk in seiner eigenen Schreibe.


So, endlich komme ich dann auch mal dazu, ein wenig über meine Arbeit und dem Designprozess bei UA zu plaudern. Angefangen hat das ganze schon im Herbst letzten Jahres, als Tim und ich bei einem Bier (na gut, ich bei einer Cola) zusammensaßen und letztendlich beschlossen hatten, UA ein neues Layout zu verpassen. Das hatte zunächst einmal zwei Dinge zur Folge: Tim musste die Veröffentlichung von "Schnellschüsse" verschieben (wie sich herausstellte, leider mehr als einmal) und ich musste für lange Zeit an den Schreibtisch.

Die Arbeit am Layout gestaltete sich dann schwieriger als zunächst angenommen und wurde auch durch die Tatsache nicht leichter, dass wir schon Grundregelwerk und Spielleiterschirm veröffentlicht hatten und wir der Meinung waren, uns nicht gänzlich vom alten Layout zu verabschieden.

Ende des Jahres kamen dann ganz andere Probleme hinzu. Mein Hauptarbeitsrechner verabschiedete sich eines Novembermorgens und verweigerte von da an seinen Dienst. Alternativ blieb mir dann die Arbeit im Skizzenheft und digital an meinem 12 Zoll iBook. Tja, 12 Zoll sind nun mal keine 20 oder 24 Zoll und so konnte von guten Arbeitsbedingungen nun nicht mehr gesprochen werden.

Der Designprozess an sich mochte – und mag – zwar nicht immer leicht sein (und mitunter auch mal ganz schön frustrierend), doch macht er in der Hauptsache Spaß und es ist schon sehr zufriedenstellend, wenn man mal wieder etwas geschafft hat, und sei es nur das Layout einer Seite oder einer bestimmten, kniffligen Sache.
Kurz vor Weihnachten war mein Computer dann auch wieder einsatzbereit und ich konnte unter normalen Bedingungen weiterarbeiten.

Das größte und am häufigsten diskutierte Problem beim Layout war die Übersichtlichkeit und der Nutzfaktor. Zwei Gesichtspunkte die von unserer Warte aus besonders wichtig waren. Wir wollen ein Buch layouten, welches nicht nur gut aussieht, sondern auch gut zu lesen ist und ein übersichtliches Design aufweist. Das Design sollte daher zwei Hauptkriterien erfüllen.

1.: Es sollte UA visuell unterstützen und
2.: Es sollte zur Übersichtlichkeit des Inhalts beitragen.

Leser sollten schnell erkennen können, wann ein Kapitel zu Ende ist und ein neues beginnt, wo wichtige Verweise zu finden sind, etc. Ob und in wie weit uns das letztendlich gelungen ist, werden uns hoffentlich in naher Zukunft, wenn "Schnellschüsse" endlich veröffentlicht ist, die Leser mitteilen können.

Soviel zunächst von meiner Seite, ich muß wieder an die Arbeit, damit das Werk auch fertig wird...

Viel Spaß damit,
Dirk


Ja, und an die Arbeit muss ich jetzt auch wieder. D.h. zur Post, denn die rot vollgeklierten Fahnen gibt´s per Snailmail.

Sonntag, März 11, 2007

Eine Zärtlichkeit jenseits von Jonglieren

Während ich auf dem Grofafo-Treffen herumabenteuerte, ging mein Interview online. Hier könnt ihr es hören:

http://www.rpg-radio.de/2007/03/09/episode-38/

Vielen Dank nochmal an Stefan vom RPG-Radio. Gefällt´s denn?

Dienstag, März 06, 2007

Kliomant gesucht

Ich suche einen Kliomanten, der mir mein Gedächtnis so aufpimpt, dass ich nicht vergesse, wo ich noch überall Server stehen habe. Mit meinem Minihänden vom Mäusemelken und reinem riesigen Wasserkopf sehe ich dann zwar total bescheuert aus, aber das passt ja eigentlich auch, wenn man so doof ist wie ich.

Aber was red ich. Juchhei. Der "Kassiber" ist da.

Andreas Melhorn erzählt uns was über "Kicker, Bangs und Netzwerke", Philip Steimel weiß mehr über dipsomantische Kontrollverluste, Bert Rossini hat die schrägsten News der letzten Zeit zusammengestellt und exklusiv im Kassiber plaudert die Paranoia im Interview aus dem Nähkästchen. All das findet ihr hinter einem schicken Titelbild von Karsten Schreurs.

Bitte schauen Sie hier!




Viel Spass damit!

Epideromant gesucht!

Ich suche einen fähigen Fleischkneter, der mir ganz kleine Hände anhext, damit ich besser Mäuse melken kann. Jetzt ist er nämlich fertig, der Kassiber , bloss zum Download bereit stellen kann ich ihn nicht, weil unsere Server nicht funktionieren. Irgendwelche hochrangigen Boten oder Infomanten müssen wir gewaltig verärgert haben...na, sind Tom und ich eben die einzigen, die schon lesen können, was bei UA kickt und bangt, was die Paranoia uns im Interview über ihre Karriere verrät oder warum ein Dipsomant auf Whisky umsteigt...pöh, mir doch egal. Kümmert mich gar nicht, ihr alten Saboteure aus der Statosphäre. Ich hab Zeit. Ich kann noch Karsten vorschlagen, ein paar Regierungstrooper in Schutzanzügen mit aufs Bild zu malen. Oder mir überlegen, wem im Impressum der S² alles unbedingt gedankt werden muss, außer Chef Struck, dem Schuldmännchen, meinen Eltern und allen, die mich kennen. Pöh.

Sonntag, März 04, 2007

Ihr redet nur von den Projekten und von eurem neuen Stück

Freitag hat mich Stefan für das RPG-Radio interviewt. Aufregend war das, ich bin noch nie interviewt worden. Insgesamt war´s recht lustig, und ich habe denn auch die eine oder andere interessante Info angebracht, viel komisches Kraut gelabert und leider wieder mal ganz schlecht erklärt, was UA eigentlich ist. Das versteht doch so kein Mensch, heijeijeiejei. Gibt Kloppe vom Chef auf dem Grofafo-Treffen, aua aua. Ausserdem hab ich ausgeplaudert, dass wir total innovative Guerilla-Marketing-Actions planen, da wird doch die Konkurrenz hellhörig, und klaut uns das. Mannmannmann, ich seh die berühmte Strucksche Strafmaske schon vor mir. Kann sich das nächste Woche mal jemand anhören und mir sagen, wie´s so ist? Ich ertrag ja meine Stimme nicht... Link folgt, wenn Schnitt usw. beendet.

Der uralte Fluch des VÖ-Termins hat übrigens zugeschlagen, da ich aber in weiser Voraussicht den Zorn der Termingötter nicht allzu sehr herausgefordert habe, handelt es sich nur um ein paar Tage. Bei Dirk steht im Keller das Wasser, und Karsten wird von seinen gut zahlenden Werbekunden von urst wichtigen, aber schlecht bezahlten Rollenspielmalereien abgehalten. Ein Korrekturleser zieht aus heiterem Himmel um und schafft es auch erst bisschen später - na, da schlagen wir mal auf alle hier angedeuteten Termine für Kassiber und S² grobe 5 Tage drauf. Das können wir jetzt auch noch verschmerzen. Dafür werde ich heute noch mit der Fahnenkorrektur von meiner Seite aus fertig, yay. Und für das Grofafo-Treffen hab ich Ideen für eine Szenario um Pornomanten, Pornodrehs und religiöse Dildos, die ich bestimmt zu einem irgendwie zu veröffentlichenden Szenario ausbaue. Geniesst den sich einstellenden Sonnenschein, so lange ihr noch könnt...denn wenn es mich überkommt, brauche ich nur feste Veröffentlichungstermine für alle UA-Titel dieses Jahres zu nennen, und schon hagelt es Katastrophen auch auf alle unsere Leser und Leserinnen! Finstre Rituale der höchsten Redakteuromantie sind das! Also stimmt mich gnädig :).

Donnerstag, März 01, 2007

Never talk to the captain

Verschiedentlich wurde ich um Kommentare zum Logo gebeten (das übrigens bei den allermeisten sehr gut ankommt - etwas richtig Negatives habe ich gar nicht gehört!), und ein paar Gedanken will ich hier gerne erklären.

Wir hatten uns vorgenommen, ein eher abstraktes Logo zu entwickeln , das bei hohem Wiedererkennungswert in vielen Zusammenhängen und vor allem auch in unterschiedlichen Größen verwendbar sein sollte. Das alte Logo erschien uns zu wenig greifbar, zu detailliert, zu wenig einprägsam.

In dem nun gewählten Entwurf finden sich die beiden Buchstaben "U" und "A" übereinander zu einer figürlichen Form stilisiert. Ein Block wandert zwischen beiden Elementen hin - und her. Dabei haben wir an die Spielthematik des "Aufstiegs" gedacht, aber auch an den Kernsatz aller Magie "Das Oben ist wie das Unten" - und natürlich an Aufbrechen, Eintauchen, in den Untergrund gehen, neue Perspektiven gewinnen und geheime Pforten öffnen, wie es das Spiel immer wieder thematisiert.

Gleichzeitg erinnert die Gesamtgestalt an ein "X", also das Unbekannte aus der Gleichung, und die "X-Akten", die Urmutter aller zeitgenössischen Mystery. Auch an eine menschliche Gestalt mit emporgereckten Armen kann man denken, womit sowohl eine Ritualpose angedeutet wäre, als auch eine hieroglyphenhafte, vorzeitliche Rune, was auch insofern passt, als dass "Poprunen" ja sowieso ein wichtiges Element des UA-Designs sind.

Der Schriftzug soll den Kontrast zur Glätte und Poppigkeit des grafischen Elements bilden. Wie hastig drübergetaggt oder mit dem Edding draufgeschmiert, soll er die stylishe Logofläche durchkreuzen und das Unbezähmebare, Individuelle, Punkige von UA transportieren. Der alte Schriftzug bot das gar nicht, hier wirkte das Logo insgesamt nur glatt und hochglanzig.

Wie von einigen Betrachtern angesprochen, haben wir tatsächlich auch damit experimentiert, die Buchstaben nebeneinander zu setzen, oder den Schriftzug neben das Logo zu stellen. Letztendlich haben wir uns wegen des besseren Eindrucks im Zusammenhang mit dem "Schnellschüsse"-Layout und der Verwendbarkeit in unterschiedlichen Zusammenhängen (also auch Werbemitteln z.B.) für diese Version entschieden.

Das grafische Element wirkt unbestreitbar auch allein sehr gut, und wir hätten gar nichts dagegen, wenn es auch ohne den Schriftzug als Markenzeichen von UA etabliert würde. Wir werden wohl je nach Bedarf und Zusammenhang mit oder ohne Schriftzug setzen. Sobald die S² raus sind, machen wir uns an das Einsteigerkit und die Werbe/Supportsachen, da könnt ihr euch auf schöne Entwürfe freuen.

Auch sonst kocht es hinter den Kulissen, Montag ist Deadline für die Fahnenkorrektur der S², Karsten malt uns kurz vor Toresschluss noch ein Bild, morgen interviewt mich das RPG-Radio und nächste Woche kommt der "Kassiber", der gerade bei Dirk zum Satz liegt, und vielleicht fahr ich doch auf die "Hannover spielt!" und nächste Woche ist Grofafo-Treffen und langsam muss ich schon mal an "Postmoderne Magie" denken, wofür Andreas Melhorn bereits ein fantastisches Abenteuer um eine neue Magieschule geschrieben hat, das die deutsche Ausgabe ergänzen wird....puh. Muss Schluss machen.

Schaut doch bis zum nächsten Eintrag mal, was der Spiegel über das Lindbergh-Baby schreibt, einen seltsamen Entführungsfall rund um den Fliergerchampion, der es bereits ins UA-GRW geschafft hat.

Ganz herzlich danken möchte ich an dieser Stelle Stefan "1of3" Koch für die Erfindung des Gedankenstrichs. Wie konnte ich nur jemals ohne leben?